Kaufladen
Franz Josef Santa (+1805) führte seit 1782 den Kaufladen neben seiner Weinwirtschaft am Max-Josefs-Platz. Ein Teil der Einrichtung ist hier erhalten. Santa verkaufte zu seiner Zeit an drei großen Ladentischen.
Die Ladenschlange, auch Krönleinnatter genannt, präsentierte Waren wie Hutschnüre und Schultertücher.
Zu Santas Lebzeiten gab es beim Krämer Artikel des täglichen Bedarfs wie Mehl, Zucker, Salz, Öl, Nähnadeln, Textilien, Draht, Nägel, Farbe, Kerzen, Zündhölzer etc., sowie verschiedene Genußmittel: Kaffee, Tee, Schokolade, Süßigkeiten, Rauch- und Schnupftabak.
Die Waren bezog der Krämer von Handwerkern und Bauern der Region sowie von Kaufleuten, die Fernhandel betrieben.
Santa war bis zu seinem Tod im Jahre 1805 der einzige Krämer in Rosenheim. Konkurrenz machten ihm lediglich die Märkte und die 10 Fragner, das waren Kleinhändler mit Lebensmitteln. In dieser Zeit hatte Rosenheim 1760 Einwohner.
Die Krämer unterlagen der Zunftordnung des Krämeramts. Diese bestimmte das Warenangebot, die Größe und den Ort des Ladens. Nach Einführung der Gewerbefreiheit im Jahre 1868 nahm die Zahl der Krämer enorm zu.
1890 verzeichnete Rosenheim 23 Krämer, 15 Kleinkrämer, 1 „Colonialwaarenhändler“ sowie 6 Fragner.
Allgemein veränderte sich um diese Zeit die Struktur im Kleinhandel. Es entstanden zum einen Spezialgeschäfte und zum anderen Großbetriebsformen, wie Warenhäuser, Filialisten und Verbrauchergenossenschaften.
Die Registrierkasse auf der Ladentheke ist das Relikt eines solchen Spezialgeschäftes. Der Eisenhändler Förg in Rosenheim verwendete sie ab 1920 bis 1980.