Rosenheimer Saline
Die Rosenheimer Saline
Zwischen 1810 und 1958 wurde in der Saline Rosenheim nach der schon im Mittelalter angewandten Technik durch Sieden von Sole in den Feuerpfannen Salz gewonnen.
Die Sole kam über eine 81 Kilometer lange Leitung aus Holzrohren (Deicheln) aus dem Salzbergwerk Berchtesgaden. Konstrukteur dieser Soleleitung war der Königliche Salinenrat Georg von Reichenbach.
In drei Sudhäusern mit sechs Sudpfannen wurden jährlich bis zu 26.000 Tonnen Salz produziert. Bis 1926 war die staatliche Saline Rosenheim der größte Salzproduzent in Bayern. Die anfängliche Betriebsgröße von 500 Beschäftigten wurde schrittweise auf zuletzt 70 Arbeiter reduziert.
Das Ende der Saline Rosenheim wurde bereits 1910 eingeläutet. Damals beschloss die Regierung, die bayerische Salzproduktion zu konzentrieren und nur die Saline Reichenhall zu modernisieren. Die Saline Rosenheim wurde wegen ihrer veralteten und zu teueren Produktionsweise immer mehr zum Zuschussbetrieb.
1958 wurde sie stillgelegt und 1960 abgerissen. Auf dem Gelände, auf dem vor der Saline bis 1809 das erste Rosenheimer Kapuzinerkloster gestanden hatte, entstand ein neuer Stadtteil.
Auf der Fläche des früheren Hauptsudhauses steht seit 1982 die Stadthalle. Das Schöpfrad vor ihrem Eingang erinnert an die fast 150-jährige Rosenheimer Salinengeschichte.