Vorgeschichte
In der ausgehenden Jungsteinzeit (Neolithikum, 2500 – 1800 v. Chr.) gab es, etwa fünf Kilometer nördlich des heutigen Rosenheim, auf dem rechten Hochufer des Inn im Bereich der heutigen Ortschaft Dobl, Gemeinde Prutting, eine Siedlung. Sie ist durch Funde von Werkzeugen und anderen Gebrauchsgegenständen sowie Überresten der Bebauung dokumentiert.
Diese Siedlung gehörte zum kulturellen Verbreitungsgebiet der „Chamer Gruppe“, die zwischen dem Nördlinger Ries, dem Pilsener Becken in Böhmen und der Enns in Oberösterreich nachgewiesen ist.
Die Lage dieser Siedlung auf einem Plateau des rechten Innhochufers, am Ausgang des dieses überwindenden Doblergrabens, erlaubte gute Sicht ins Inntal und war somit prädestiniert für die Kontrolle eines hier vorbeiführenden Weges.
Nach Ausgrabungen durch die Prähistorische Staatssammlung München in den Jahren 1972, 1974 und 1975 fielen die Siedlungsreste dem Kiesabbau zum Opfer. Nur die im Städtischen Museum gezeigten Fundstücke erinnern somit ortsnah an die erste menschliche Besiedelung im heutigen Raum Rosenheim.